Skitourenwoche Berneroberland

Skitouren-Woche im Berner Oberland

Der bekannteste Ort und Berg im Berner Oberland ist ganz sicher Grindelwald am Fuße der Eiger Nordwand. Hier wurde Geschichte geschrieben und hier spielte sich in den 30er Jahren der Spitzenalpinismus ab. Nach wie vor zieht der Eiger Alpinisten in seinen Bann, ob auf klassischen oder neuen Wegen, ob mit Skiern, mit Basejump, Kletternd oder auf Hochtour. Das Berner Oberland besteht aber nicht nur aus dem Eiger, bekannt ist die weite Gletscherfläche des Aletschgletschers, dem längsten Gletscher der Alpen, den man sogar aus dem Weltall sehen kann. Mit über 20 Kilometern und einer Stärke von fast einem Kilometer an der dicksten Stelle ist er ein unglaubliches Naturschauspiel. Die vier Gletscherströme werden eingerahmt von wilden und namhaften 4.000ern wie Mönch, Jungfrau, Finsteraarhorn, Aletschhorn und weiteren. Das Berner Oberland ist insgesamt ein etwas ruhigerer und wilderer Fleck als z. B. Chamonix oder die klassischen Gipfel im Wallis. Die Erschließung ist bis auf die Jungfraubahn zum Glück nicht fortgeschritten, und so finden wir Sommer wie Winter, ob auf Hochtour oder Skitour jenseits des Jungfraujochs viele Flecken, wo noch Ruhe herrscht. 

 

Auf Ski durchs einmalige Berner Oberland.

Am Konkordiaplatz mit seiner Eismächtigkeit von 900 m vereinen sich gleich vier große Gletscherströme. Aus Grossem Aletschfirn, Grüneggfirn, Ewigschneefeld und Jungfraufirn ergibt sich so ein traumhaftes Naturwunder, dass zum Skibergsteigen geradezu herausfordert. Erlebe eine gut abgestimmte Mischung aus verschiedenen Skitouren inmitten des Unesco-Weltnaturerbes Aletschgletscher.

 

Touren "Highlights" Programm vom Bergführer

Skitouren im Aletschgebiet UNESCO Weltnaturerbe

Auffahrt mit der Jungfraubahn

Sechs volle Skitourentage

Zwei 4.000er mit Ski

Skitour von Hütte zu Hütte

 

Gletscher, Viertausender und Nachschlag ohne Ende

Schon mal auf zwei Viertausendern an einem Tag gewesen? Wahrscheinlich schon. Fühlt sich gut an, oder? 

 

 Viertausender im Doppelpack. Uns erwarten die zwei stolzen Fiescherhörner. Nach dem Ewigschneefäld steigen wir nach Nordosten zur Scharte zwischen Groß - und Hinterfiescherhorn auf. Nach einigen Adrenalinschüben bei der Steigeisenkraxelei stehen wir pünktlich zur Mittagszeit auf 4048 m auf dem Gipfel des Gross- Fiescherhorns und neimand von uns kann sich einen schöneren Pauseplatz denken. Das Wahnsinnspanorama und vor allem das beeindruckende Finsteraarhorn treiben jedenfalls mir leise Gänsehautschauer über den goretexgeschützten Buckel. Zurück in der Scharte lockt uns schon mit dem Hinter-Fiescherhorn schon der nächste Gipfel. Auf 4025 Meter genießen wir bei einem Stück Gipfelschoki nochmal diese abwechsungsreiche Tour, freuen uns über das gute Wetter auf unsere Seite und das schlechte drüben bei der Konkordiahütte und beschließen, jetzt verdientermaßen ein bißchen stolz sein zu dürfen. 

Abfahrt von den Fiescherhörnern zur Finsteraarhornhütte 

Abwärts geht's dann nach schönen weiten Hängen durch einen imposanten Gletscherbruch. Bei einer Verschnaufpause halten wir außerplanmäßig die Luft an: Durch was man alles so durchfahren kann! Nur gut, daß wir über die klaffenden blauen Löcher weg sind. Zum Ärger eines Bergführers, der uns hartnäckig von den Vorteilen leichter Kost zu überzeugen sucht, schlagen wir uns in der fast aus ihren Nähten platzenden Finsteraarhornhütte kräftig die Bäuche voll. 

 

Der wahre Höhepunkt dieser Skitourenwoche und des gesamten Berner Oberlandes: Das Finsteraarhorn 

Große Erleichterung morgens: Der Wettergott ist wieder auf unsere Seite. Hätte er uns heute einen Strich durch die Finsteraarhornrechnung gemacht, wären wir ihm auch geschlossen an die Gurgel gegangen. Auch, wenn die letzten Tage jetzt schon in den Knochen stecken, genießen können wir ihn schon, den Aufstieg auf diesen Gipfel, der uns schon gestern von weitem so imponierte. Die Wolken fetzten sich zwar ab und zu wild mit der Sonne bis wir im Hugisattel ankommen, aber pünktlich zum teilweise ausgesetzten Anstieg, bei dem uns entgegenkommende Seilschaften willkommenen Ruhepausen bescheren, ist die Sicht optimal. Wie schön es ist, da oben zu stehen, ist ja jedem vorstellbar. Ein königlicher Gipfel, die Krönung unsere Tour, vergletscherte sonnenbeschienene Berge rundherum, und wir als glückliche Meute auf 4273 m mittendrin in dieser wilden Landschaft! Einfach geil!!! 

 

Nachdem wir staubende Schneewolken hinter uns gelassen haben, pferchen wir uns mit Gleichgewichtsstörungen teilweise beträchtlichen Ausmaßes den Weg zur Hütte zurück. Auf dem Weg zurück zur Grünhornlücke spurten Markus und Christian dann zwar in einem Affenzahn voraus, aber auch wir anderen sind ja gestärkt mit heißer Erbsensuppe und stecken noch so voller Begeisterung für das wunderschöne Finsteraarhorn, daß wir nochmal kräftig durchstarten. Die gute alte Konkordia ruft! Beim Anblick der Foltertreppe verspürt man ein fast heimeliges Grausen. Was für ein Wahnsinnstag!

Samstag kam dann das schlechte Wetter. Na ja, wir sind jedenfalls alle mächtig glücklich wegen der vergangenen Touren und auf der nebelgetränkten und schier endlosen "Meditationstrecke" zurück zur Jungfrau haben wir genügend Zeit, an die vielen schönen Kurzschwunghänge, Gipfelsturmerlebnisse und Rotweinrunden zu denken.

Im Tal geraten wir dann auf der Suche nach einer Portion Rösti in einen Edelschuppen, der unsere Erwartungen in die duftende Kartoffel-Ei-Käse-und Speckkreation voll zufriedenstellt. 

Resümee: Riesentour mit Riesenverpflegung auf der Konkordia und vor allem Riesenführung vom Ueli Gnädinger! Deshalb: Riesendank nochmal von uns Allen und wir freuen uns auf ähnlich Gutes nächste Ostern!!!