![](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/sac09ff0b8e516dc5/image/i9c7accbc592059e6/version/1585056496/image.jpg)
Skitour auf die Schwalmere, 2777m
Parade-Skitouren im Berner Oberland
Hoch über dem Lauterbrunnental erwartet uns ein unvergesslicher Skitourentag dazu ein hochalpines Ambiente, zwei Tourengipfel und lohnende Abfahrten. Das Berner Oberländer Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau scheint dabei stets zum Greifen nah.
Anreise nach Isenfluh, per Seilbahn geht es nach Sulwald (1528m). Aufstieg zur Höji Sulegg (2413m) und Abfahrt zur Lobhornhütte (1954m) Aufstieg zur Schwalmere (2777m) und lange Abfahrt zurück nach Isenfluh (1081m).
Ein grosser Skitourenklassiker im Berner Oberland ist die Schwalmere.
Nicht ganz zu unrecht, bietet der Gipfel doch alle Vorzüge einer zünftigen Tagestour: lauschiger Ausgangsspunkt, Aufstieg durch lichten Wald, ein stilles Tal, exponierte Kammpassagen an den Felszacken der Lobhörner vorbei zu einem schönen Gipfelhang. Und eine steile Abfahrt, nicht entlang der Aufstiegsroute. Perfekt!
Heute erwischte ich den annähernd vollkommenen Tag, so dass ich insgesamt fünf mal anfelle, davon waren zwei mal allerdings sinnfrei, um nicht zu sagen freiwillig.
Ein Skitourentag wie im Bilderbuche:
Klassisch vom Sulwald über Suls, die Sousegg und das coupierte Gelände zur Schwalmeren. Afahrt Gipfelhang, wiederaufstieg gegens Hohganthorn zu, Abahrt bis 2400m, Aufstieg und Sonnenplägeren auf der Bira, dann ins "Saus"tal hinunter. Und auf dem Schlittelweg schlussendlich nach Isenfluh, wo dann nach einer Einkehr bald der Bus fährt.
Fazit: Ein wunderbarer Klassiker, vom Ablauf/Gelände ähnlich wie das Eggenmandli - aber länger und alpiner.
Zur Bewertung: Die Hänge bei Spalti sind mit ZS- eher unterbewertet; ich würde ein klares ZS oder ZS+ veranschlagen, vor allem weil die Optimallinie ohne Routenkenntisse nicht einfach zu finden bzw. einzusehen ist.
02. März 2002, zum zweiten...
ich im Auto mit Ursi und Rolf, die Strasse schraubt sich einmal gegen wie dagegen, den Uhrzeigersinn, eine "Etage" höher um nach zwei-drei Kurven dann den beschaulichen Ort Isenfluh zu erreichen. Angekommen, stiegen wir mit Sack und Pack die ca. 50 Meter hoch zur Seilbahn die uns direkt nach Sulwald fuhr. Die Gondel war bis zum letzten Platz gefüllt mit 6 Skitüreler, die mit uns auch auf die Sonne hofften. Denn bis hierhin waren wir unter der persistenten Nebeldecke, die - hier vorweggenommen - fast das ganze Wochenende Bestand hatte.
Oben fellten wir an und begannen mit unserer geplanten Tour. Wir rechneten nicht damit, dass wir bis zur Lobhornhütte aus dem Nebel herauskamen, zu dicht erschien uns die Nebelschicht.
Doch es kam dann anders. Den bereits ca. 400m nach dem Chüebodmi nach der steilen Wegpassage hellte es drastisch auf und die Sonne entgegnete uns, was uns richtig gehend beglückte. Blick auf Eigernordwand, Schreck-, Wetter- und Rosenhorn waren wie immer von da aus einmalig.
Danach stiegen wir entlang der guten Spur hoch Richtung Sousegg, querten den steilen, aber kurzen Hang zum Schwarzen Schopf und gelangten auf den schönen Grat der uns entgegen die Lobhörner brachte. Alleine waren wir nicht, aber das Gebiet ist gross und wir konnten dadurch ohne "Störung" unsere einsame Tour durchführen. Nach dem Daumen - der ersten steilen Erhebung des Lobhorns nahmen wir die obere Spur, analog des Sommerwanderwegs, der uns danach zum Kleinen Lobhorn führte, wo wir in Anbetracht der Superhänge der Schwalmere eine Pause machten und aufs Nebelmeer Richtung Suldtal schauten.
Danach machten wir die erste Abfahrt des Tages bis etwas südlich des Schafwäglis und fellten wieder an. Danach stiegen wir gemächlich in die wunderbaren Nordosthänge der Schwalmere. Ca. eine Stunde später standen wir auf dem Gipfel, alleine, die Schwalmere für uns und eine atemberaubende Aussicht mit dem Nebelmeer, dass nur die Gipfel aus sich herausragen liess, die etwa die 2100m Marke überschreiten.
Wir genossen den Ausblick innigst, verneigten uns vor unserem Hausberg und berggiis's Lieblingsberg. Der nicht kalte Wind und die relativ angenehme Temperatur liess uns ca. eine Stunde auf der Schwalmere verweilen, ein purer Genuss!
Danach jodelten und juchzten wir nicht schlecht, als wir mit den angeschnallten Skiern - bis zu den oberen Waden tief in den perfekten Pulver einsinkenden Schwünge in die Hänge zogen. Es war das reinste Vergnügen!
So fuhren wir auf den Sattel zwischen Schwalmere und Hoganthorn ab und traversierten unter dem Hoganthorn durch bis wir etwa auf der Höhe der Bira waren. Denn wenn man da abfährt, ist ein erneutes Anfellen nicht mehr nötig, weil man so direkt ins Soustal abfahren kann.
Erneut juchzten wir bei der Abfahrt. Immer noch fanden wir ohne gross zu suchen frische Pulverhänge, wo wir unsere Kurven reinziehen konnten...! Auf die Bira und weiter in die Senke zwischen Spaltenhorn und Schafwägli wodurch der Chantbach entwässert. Unterhalb des Spaltenhorns querten wir rechts (östlich) in den Hang und genossen die weitere Abfahrt mit erstaunlich guten Schenebedingungen auch da. Erst weiter unten gegen den Talboden hin wurde der Schnee schwer und feucht. Entgegen unserer Vorahnung kommt man ganz gut durchs Soustal.
Mit ein wenig Stockeinsatz gelangten wir nur wenig später zu Pkt 1697, wo man aber zuvor etwa 150m die Skier tragen muss. Danach, immer noch in gutem Pulver, aber doch hier nun etwas zerfahren, erreichten wir den Schlittelweg. Zuvor querten wir bei Pkt 1536 via Brücke den Sousbach. Garade danach querten wir einen grossen Lawinenkegel, der auf einem langen und steilen Grashang abgerutscht war. Wege sind normalerweise nicht so mein Ding aber dieser mit angenehmer Breite und dezenter aber kontinuierlicher Steigung machte uns richtig Spass. Erst kurz vor Isenfluh mussten wir die Skier ausziehen und die letzten 200m tragen!
Super, *****, delux, was für zwei Tage mit dieser Schlussabfahrt über mehr als 1700m Abfahrt!
(Danke Rolf für deinen Tourenbericht)
09. März 2008, zum dritten...
Die kleine Seilbahn bringt uns von Isenfluh nach Sulwald 1’530m hinauf. Ab hier können wir gleich, auf dem teils steilen Wanderweg, durch den Wald hinauf fellen bis wir oben bei der AlpSuls in offenem Gelände ankommen. Weiter geht’s via Sousegg zu den Lobhörnern, welche wir links queren und dann endlich die Schwalmere und einige schöne Abfahrtsspuren erblicken können. Über die Hogantebene zieht sich der Aufstieg nach hinten bis zum letzten Hang vor dem Gipfel. Bei den Felsen machen wir ein Skidepot und steigen dann zu Fuss auf dieSchwalmere 2’777m. Die Aussicht ist einfach fantastisch! Leider macht uns der Wind wieder einmal etwas zu schaffen und wir können’s nicht so lange geniessen.
Die Abfahrt wählen wir durch das landschaftlich schöne, aber auch anspruchsvolle Soustal ZS+. Zuerst fahren wir den wunderschönen Pulverhang rechts haltend in den Hogantkessel hinunter und fellen dann Richtung Spaltenhorn zum Punkt 2’501m. Ab hier gibt es dann kein zurück mehr…..es geht runter über herrliche Pulverhänge, vorbei am Schwarzen Schopf in den „Chänel“des Chantbachs hinunter. Die heikle Bachüberquerung überstanden, können wir das einsame Soustal hinaus „stöcklen“. Unterhalb Sousläger gelangen wir auf ein Strässchen, welches später in den Schlittelweg nach Isenfluh mündet. Der Schlittelweg ist leider von der Sonne recht mitgenommen worden, so dass es zu blöden Situationen :o) und vor allem Skitragen kommen kann.
Die Schwalmere ist landschaftlich sehr empfehlenswert und vor allem lohnend, wenn gute Verhältnisse die Abfahrt durchs wilde Soustal erlauben!
27.Januar.2009, zum vierten...
Isenfluh – Sulwald mit dem ersten Bähnli um 7:30 Uhr.
Ab Sulwald 1520m in den Guferald (Wanderweg Richtung Lobhornhütte). Nachdem der Wald verlassen wird, nun zur Alp Suls (1900m) und weiter am Gälbe Schopf vorbe,i einen steileren Hang (30°) hinauf. Man erreicht einen Grat, die Sonne und Blick auf Eiger und Jungfrau. Weiter zum Schwarze Schopf (P.2365) bis an die Lobhörner heran. Diese werden südseitig umgangen. Hier empfiehlt es sich, bei warmen Temperaturen zeitig unterwegs zu sein, da diese Hänge sehr früh Sonne bekommen und lawinengefährdet sind. Es erfolgt ein kurzer Abstieg in eine Senke. Leicht kuppiertes Gelände bringt einem unter die Ostflanke der Schwalmere 2778m. Durch diese steigt man im Linksbogen auf den Grat, unterhalb des Hohganthorns. Der letzte Anstieg über den nahezu immer windbearbeiteten und etwas schneearmen Südgrat, zuletzt an einigen kleinen Blöcken vorbei, zum Gipfel. Wie gewohnt windete es recht, doch die schöne Aussicht liess dann doch eine etwas längere Rast zu.
Die Abfahrt zunächst in herrlichen Pulver unterhalb des Hohganthorns, dann kurz anfellen und über das Hohgant weiter in erneut tadellosen Pulver Richtung Chantebachtal. Hier querte ich etwas zu tief. Die Hänge sind hier delikat steil und etwas exponiert. Sichere Verhältnisse sind ein Muss. Einige recht steile Hänge über 35° geht es nun hinab in Soustal. Der Schee zwar schon etwas verfahren, aber bei leichtem, tiefen Pulver natürlich gut fahrbar. Dann etwas mühsam den Talgrund bei Sousläger hinausstossend und dann wieder einige Hänge bis zum präparierten Winterwanderweg. Diesem dann abfahren bis Isenfluh.
12. Februar 2010,zum fünften...
einfach schön, was kann man da noch mehr sagen. Mit Wetterglück zeige ich heute zwei Kollegen eine der schönsten Skitouren in der Region.
30. Januar 2011, zum sechsten...
(Danke an RL, zum dank, dass er geführt wurde schreibt er einen Bericht.)
Ab jetzt , den es geht nämlich mit fellen los. Von der Bergstation der Seilbahn Sulwald südwestwärts bis der Sommerwanderweg zur Suls-Lobhornhütte bei P.1530 nach rechts abzweigt und im Wald schon bald ansteigt.
Auf diesem teilweise schmalen und steilen Weg der sich durch den Guferwald schlängelt, erreicht man schon bald P.1712, der etwas oberhalb der Alp Chübodmi liegt und anschliessend eine waldfreie Schulter. Über diese weiter bis zur Alp Suls P.1903. Nun unterhalb der Nordwesthänge des Gälbe Schopf durch das Sulstal zur Sousegg P.2150aufsteigen. Als Orientierungshilfe leistet hier die Transportbahn von Suls nach Sousegg gute die Dienste.
Über eine etwas steilere Passage, knapp unter 30°, die es zu überwinden gilt, wird auf den Grat hochgestiegen. Diesem folgen, den er leitet über den Schwarze Schopf P.2286 und P.2365zu den Lobhörner.
An dessen Südfuss beginnt die Querung in den Südhängen des Urtschelti. Ab jetzt hat ist das eigentliche Ziel der Schwalmere immer im Blick.
Achtung: Nassschneerutsche. Schon jetzt war der Schnee in dieser Passage sehr pampig.
Am Südfuss der Lobhörner horizontal westwärts hinüber queren und wenige Meter auf den Sattel bei P.2372 abfahren.
Über die weiten Schneehänge, rechts eines Geländerückens (dem Sommerweg folgend), geht es nun flach ansteigend weiter, bis man an den Fuss der Ostflanke des Schwalmere gelangt. Die Steilheit nimmt nun leicht zu bleibt allerdings im moderaten Bereich.
Auf etwa 2450m biegt man etwas nach nordwesten ab um in einem langgezogenen Rechtsbogen über eine leichte Kuppe zurück zum Sattel P.2674 zwischen Hohganthorn und Schwalmere zu gelangen.
Jetzt nur noch über den Südostgrat auf den Schwalmere P.2777, der in wenigen Minuten erreicht ist. Der Grat ist unter 30° vielleicht kratzt er stellenweise daran. Dieser sonnige Hang war aber bereits heute eine einzige Pampe. Ich persönlich würde nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass da nicht auch mal was abrutschen kann.
Es ist darauf zu achten, dass man auf dem Grad, wegen der Wächten, nicht zu weite nach Osten ausweicht. Einige kleinere Felsen sind eine gute Stütze. Durch dies hoch und man befindet sich auf der sicheren Seite.
Auf dem Gipfel wird man von einem Panorama empfangen, was seinesgleichen sucht. Ein Panorama, was 4000er Gipfeln konkurrieren kann.
Heute viel die Gipfelrast länger als gewöhnlich aus. Auf dem beinahe windstillen, von der Sonne gewärmten Gipfel liess es sich wunderbar verweilen und die Aussicht geniessen.
Gemeinsam starteten wir also zur 1700 Höhenmeter langen Abfahrt nach Isenfluh. Vom Gipfel fahren wir dem Südostgrat folgend auf den Sattel P.2674 und von da über den Nordosthang bis ca. 2500m. (mehr oder weniger der Aufstiegsroute folgend)
Ab 2500m queren wir unterhalb der Felsen vom Hoganthorn kurz nach Südosten um dann über das gewellte Gelände von Hogant zur Einfahrt in das Chantbachtal. Den besten Punkt zur Einfahrt muss man sich etwas suchen. Wir fahre südlich des Sommerweges, am südlichsten Ausläufer des Chantbach in das Tal hinein. Fahren nun bis etwa 2150m ab und queren nach rechts auf einen Rücken bei Spalti unterhalb der Felswände vom Schwarze Schopf.
Nach dieser Querung fahren wir über die ca. 35° steile Ostflanke ab und nähern uns wieder dem Chaltbach. Diese Abfahrtsvariante ein wahrer Genuss. Aber sicherlich nur bei viel Schnee empfehlenswert, da es sonst eine sehr ruppige Sache wird.
Im Talboden angelangt geht es Flach nach Sousläger P.1665. Die schwierigsten Passagen sind nun vorbei und wir erlauben uns einen weiteren Zwischenstopp. Auf der Südseite einer Hütte geniessen wir nochmal das sonnige, warme Wetter und lassen die geniale Tour revue passieren.
Der Schlussspurt nach Isenfluh ist schnell und unkompliziert.
Grossen dank an meinen Führer UB für diese super Tour!
14. Februar 2012, zum siebten...
ich bin allein unterwegs und habe einfach Traumwetter erwischt. Es hat natürlich viele Tourengänger unterwegs, aber diese Natur verträgt das. Es gibt nicht mehr zu sagen...
26. Februar 2014, zum achten...
Die Schwalmere ist ein mächtiger Berg. Der überragende Aussichtspunkt ist einmalig, ein Skitourenklassiker, der hält was er verspricht.