Sinai / Rotes Meer / Golf von Akaba

 Sinai / Rotes Meer / Golf von Akaba

 

Eine Bike-Kultur-Tour, vom 05. Okt. - 19. Okt. 2002

Projekt von Ueli Buri mit besten Freunden plus einem Guide Ezzat Abdelmegid

 

Reiseprogramm:

Sharm el Sheik, entlang am Golf von Suez, Grandiose Wüstenlandschaften, Oasen, Slickrocks & Kameltrials, St. Katharina und Mosesberg, Kamelritt zur Oase Ain Hudra, Biken zur Oase Ain um Ahmed, baden am Golf von Akaba.

Ueli stellte diese Reise so vor, und man war schlicht weg begeistert davon. Mit dieser Reise soll auch der Beweis erbracht werden, dass Personen, die Sport treiben bis ins hohe Alter fit bleiben, dazu noch 15 bis 20 Jahre auf das biologische Alter gewinnen!

 

So fand sich eine Gruppe von 8 Personen am 05. Oktober 2002 am Flugplatz Kloten ein. 

 

Angemessene Kleidung:

Über die lockeren Kleidungssitten der Europäer regen sich die islamischen Menschen mehr auf, als offiziell bekannt wird. Verletzt den Sittenkodex des Gastlandes nicht durch unangemessene Kleidung, provoziert dadurch die Menschen weder moralisch noch sexuell. und das tun Frauen bereits, die mit knappen Shorts, engen T-Shirts oder unbedeckten Schultern herumlaufen.

 

1. Tag, Flug Zürich – Sharm el Sheik

Bereits um 6.00 Uhr Morgens war Treffpunkt auf dem Flughafen. Die eigenen Velos wurden so demontiert, dass diese in entsprechende Kartons passten. (Vorderrad und Pedalen weg) Nach etwa 4h Flug erreichten wir am frühen Nachmittag Sharm el Sheik, wo wir von unserem lokalen Reiseführer abgeholt wurden. Transfer ins zentral gelegene Hotel.

 

2. Tag, Nationalpark Ras Mohammed

Nach dem Frühstück fahren wir mit unserem Begleitbus zum Marine Nationalpark Ras Mohammed. Dort, am südlichsten Punkt des Sinais, baden und schnorcheln wir an einem der schönsten Korallenriff des Roten Meeres mit seinen tausenden bunten Fischen. Gegen Abend bringt uns der Bus zurück zum Hotel und wir geniessen die lebenslustige Stimmung des grössten Badeortes im Sinai, im Hotel Sharm-el-Sheik.

 

3. Tag, Entlang des Golf von Suez

Nach dem Frühstück, es war etwas früher als das Hotelpersonal sich gewohnt war, wurde alles persönliche Gepäck in einen Bus verladen, und die Fahrt ging entlang des Golf von Suez Richtung Norden bis zum Eingang des eindrucksvollen Wadi Feiran.

Der ägyptische Reiseleiter Ezzat, als auch der Fahrer des Buses bereiteten ein gutes Essen zu. Anschliessend wurden die Velos ausgepackt, und wieder zusammengebaut. Das Gepäck, bis auf den Tagesrucksack mit viel Wasser zurück in den Bus.

Auf einer langen abschüssigen Sandpiste fuhren wir los. Vor uns eine traumhafte Landschaft. Doch auf Sand zu fahren ist recht trickig. Nur mit Not konnte ich etwas abbremsen, um nicht von meinem eigenen Hinterrad überholt zu werden. Mein Nachfolger hatte weniger Glück und landete etwas unsanft mit einigen Blessuren im Sand. Es ging nicht nur bergab oder eben aus; doch das kommt später.

Wir fuhren zwischen Felsen hindurch, und kamen zu unserem ersten Rastplatz wo wir uns einen Übernachtungsort suchen.

Die erste Nacht im Zelt oder unter freiem Sternenhimmel in der Wüste! ich ziehe es vor unter freiem Sternenhimmel zu nächtigen. Unser Reiseführer Ezzat kocht uns ein feines Nachtessen und erzählt uns seine unglaublichen Geschichten aus TausendundeinerNacht.

 

4. Tag, Durch die Oase des Wadi Ferian

Frühzeitig wurde alles zusammengepackt, dann ein gutes Frühstück. Es war angenehm frisch als wir wegfuhren. Die Fahrt ging querfeldein. Bald passierten wir eine grössere Brunnenanlage mit gemauertem Reservoir. Wasser, das Wichtigste in dieser Gegend, ist Voraussetzung für Leben in der Wüste. Eine längere Pause machten wir in der Nähe eines sehr abgelegen, lokalen Friedhofs. Diese Stätte ist äusserst einfach gehalten. Keine Blumen, keine Namen; nur ein einfacher Stein aus der Umgebung markiert das jeweilige Grab, und Steine sind hier zum Nulltarif erhältlich. Weiter führte unsere Route durch eine Gegend mit unzähligen Steinen, die alle über oder umfahren werden wollten.

Bald einmal kreuzten wir eine Wüstenpiste. Ab und zu kam ein Lastwagen vorbei, wie man sie bei uns nicht mehr zu sehen bekommt. Die Fahrer winkten. Zu gerne hätte ich gewusst, was die von so einer Velotruppe hielten. Wir bikten durch die endlose Weite, bis zu den riesigen Palmenhain von Wadi Feiran. Unterwegs sind wir zu Besuch im nahen Frauenkloster. Wir durchfahren die fruchtbare Oase Feiran bis zu unserem nächsten idyllischen Übernachtungsort kurz vor der Oase.

 

5. Tag, St. Katharina und Katherinen Kloster

Weiter geht es durch die vielfältige Gebirgswüste des Südsinais. Heute erwartete uns eine abwechslungsreiche Etappe. Nach dem Morgenessen - Rühreier, Säcke mitgebrachter Müesli, Kaffee und das obligate Fladenbrot -  schwangen wir uns auf die Bikes. In flotter Fahrt ging es bergab. Dann der erste unerwartete Stopp. Weit und breit noch keine Akazien in Sicht. Doch der Wind weht die Dornen herum. Beat hatte einen Platten eingefangen. Doch Thomas wechselte den Schlauch in Rekordzeit. Dabei ist es sehr wichtig, dass der Dorn gefunden wird, sonst ist die ganze Arbeit vergebens. Eine echt gute Gegend; zuerst weite Landschaft, dann wurde das Tal etwas enger. Bald hatte auch ich eine Panne. Entlang dem Trockenbett gab es einige Akazien Diese haben äusserst hässliche, lange Dornen.

Nach einer Rast bei einer Kapelle an einem kleinen Pass erreichen wir St. Katharina, den höchsten Ort unserer Biketour, 1500 m. ü. m. ganz in der nähe liegt das historisch bedeutsame Katharinenkloster, welches noch heute con griechisch-orthodoxen Mönchen bewohnt wird. diese Nacht im Hotel St. Katharina. 

 

Keine offentlichen Liebsbezeugungen:

Auch wenn Männer händchenhaltend herumschlendern, so heisst das noch lange nicht, dass man sich mit seiner Frau oder Freundin händchenhaltende in der Öffentlichkeit zeigt, sie umarmt oder sogar küsst. Liebesbezeugungen finden nur hinter veschlossenen Türen statt.

 

6. / 7. Tag, Trekking um und auf den Mosesberg 

Während zwei Tagen wandern wir auf wenig begangenen Wegen durch die einzigartige Gebirgswüste des Hochsinais. Der krönende Höhepunkt ist die Besteigung des Mosesberg 2285 m.ü.m. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang sind wir oben auf dem Berg. Wir übernachten unter freiem Himmel, geniessen die Stille der kühlen und Sternenübersäten Nacht. 

 

8. Tag, Biken zu den Blue Mountains

Frühmorgens machen wir uns an den steilen Abstieg hinunter zum berühmten Katharinenkloster. Ezzat erzählt uns einiges über die Geschichte und Bedeutung dieses ältesten Klosters im sinai. Nach einer Dusche und einem frühstück biken wir zu den Blue Mountains, den Blauen Bergen, einem eindrücklichen LandschaftsKunstwerk. Wir haben genug Zeit, die Gegend zu erforschen und die meditaitve Ausstrahlung auf uns wirken zu lassen. Übernachtung unter milionen von Sternen. 

9. Tag, die Canyons von Wadi Arada mit Klettertour

Erst nochmals auf einer Piste und dann au feiner guten Asphaltstrasse mit schnellen Abfahrten radeln wir bis zum Beginn des Wadi Arada. Der Arada Canyon, auch als Double Canyon bekannt, liegt unterhalb des Guna Plateaus, etwas außerhalb der Straßensiedlung Wadi Arada. Es sind tatsächlich zwei Schluchten, die in der Mitte durch einen Pfad über ein kleines felsiges Plateau miteinander verbunden sind. Wenn Sie Zeit haben und dazu bereit sind, führt ein steiler Aufstieg zum Rand des Guna-Gebirges zu einem Aussichtspunkt, der als Nosrat el Guna bekannt ist, mit großartigen Aussichten auf die Wüste und die hohen Berge in der Ferne. Zählen Sie mindestens einen halben Tag zusätzlich, wenn Sie klettern möchten. Am besten machen Sie das über Nacht und steigen auf eine andere Weise ab. Nachmittag Wandern und Klettern wir in den eindrücklichen Schluchten des Wadi Arada und bewundern die uralten Felszeichnungen. 

Übernachtung unter milionen von Sternen. 

 

10. Tag, Oase Ain Hudra

Heute folgt ein besonderer Biker-Leckerbissen durch eines der unbekanntesten Gebiete des Süd-Sinai. Jetzt fuhren wir einige Kilometer auf geteerter Strasse Richtung Osten bis zum Platz von Sheik Musa und seinen Kamelen. Ein einstündiger Kamelritt bringt uns durch die Sanswüste des Wadi Ghazala bis zum imposanten White Canyon. Dort wurde gewandert. In einem felsigen Tal erst bergauf bis wir ein Hochplateau erreichten. Wir durchwanderten den Weissen Canyon bis zur abgelegenen Oase Ain Hudra une wieder zurück zur Asphaltstrasse. 

 

und immer wieder gab es gutes Essen

Eine ausgedehnte Mittagspause mit anschliessender Rast gab es an diesem schattigen Platz.

Das Menü: Tomaten mit Gurken, Feta Käse gewürzt, Thunfisch aus der Dose, dazu einmal mehr Fladenbrot.

 

Viel Steine gab’s und täglich Fladenbrot,

beim Essen herrschte niemals Not, 

doch mancher Schweizer Velo Mann

hat dort den Trunk sich abgetan ! 

Beat

 

11.. Tag, Von der Wüste an den Golf von Akaba

Also, nach dem Frühstück hatte das Velo platte, der Flick von Gestern hielt nicht So machte ich mich erneut an flicken. Wir radeln alles abwärts bis nach Dahab, an den Golf von Akaba unser Reiseziel. Dann bezogen wir unser Zimmer, wieder zusammen mit Ezzat gibt es seit 7 tagen das erste BIER.

Am Nachmittag bereits relaxen wir am Strand, Baden oder Schnorcheln nach Lust und Laune.

Aber jetzt, wo wir uns an unser  gegenseitiges Schnarchen gewöhnt hatten! Was für einmal ein Luxus, unter einer Dusche zu stehen, dann noch in einem weissbezogenen Bett zu schlafen. So konnten wir uns in dieser schönen Anlage ausruhen. Der Blick über das Meer, den Golf von Akaba liess die Distanz etwas schrumpfen. Obwohl ca. 40km, sah man ganz klar die Berge und die Küste Saudiarabiens.

Kein Alkohol in der Öffentlichkeit:

Obwohl Bier in vielen islamischen Ländern gebraut wird, lehnt die Mehrheit Alkohl aus religiösen Gründen völlig ab. Derjenige, der sich dennoch eine Schluck Alkohol genehmigt, wird versuchen seine Mitmenschen nich herauszufordern.

 

12.-14. Tag, Badeaufenthalt am Roten Meer

Es standen uns drei volle Tage zur freien Verfügung. Wir lehnen uns entspannt in unseren Liegestuhl zurück, geniessen das Meer und lassen unsere Bketour quer durch den einmaligen Sinai in Gdenaken Revue passieren. Wir nutzen die Gelegenheit und bestaunen die farbenprächtige Unterwasserwelt. Tauch- und Schnorchelausrütungen können gemietet werden. Wer will, unternimmt kurze Ausfahrten mit dem Bike oder mietet sich einen Windsurfer. Gegen Abend des 14. Tages fahren wir mit dem Bus von Dahab zurück nach Sharm-el-Sheik. 

 

15. Tag, Rückflug von Sharm el Sheik nach Zürich

Frühmorgendlicher Bustransfer an den Flughafen Sharm-el-Sheik und Rückflug nach Zürich in die Schweiz.

Nach der Zollkontrolle und natürlich Kontrollen an meinem Bike, Hund wollte Rauschgift in meinen Pneus gefunden haben, was natürlich Fehlalarm war. 

 

Ich, mit total verschmutzten Händen, nach dem fertigstellen meiner Pneumontieren auf beiden Rädern und der ganzen Bikeverpackung, wurde auch wieder etwas ruhiger. Die wollten mir einfach nicht glauben, dass ich ein sauberer Junge bin!

 

Im Nachhinein einige Gedanken zum Thema Altern.

Jetzt wissen wir, dass Fitness nicht nur die Gesundheit fördert, sondern auch das biologische Alter um Jahre verlängern kann. Das war nicht immer so. Winston Ch. wusste „Sport ist Mord“ und paffte dicke Zigarren!

Nun gibt es jene, die der Meinung sind, dass wenn man immer intensiv Sport treibt, man zwar recht fit ist, doch eher frühzeitig altert. Ansichtssache! Dann ist man in der Wüste unterwegs, trifft auf Beduinen, die haben ihre Kamele längst gegen den Landcruiser getauscht, zahlen keine Steuern, haben meist mehrere Frauen und sehen frühzeitig recht alt aus.(ohne Sport!). Dann ist man im Katharinen Kloster. Die Mönche dort leben sehr gemütlich vor sich hin, zahlen auch keine Steuern, und haben wahrscheinlich auch keine Frauen. Die sahen bei meinem ersten Besuch auch schon alt aus.(ohne Sport!).

 

Und dann bin ich wieder zu Hause, wache in meinem eigenen Bett auf, fühle mich ausgesprochen gut, schaue in den Spiegel, und habe mich spontan geduzt.(mit Sport!!). Aber das war gestern, und gestern da war die Welt noch in Ordnung. Heute mache ich den Briefkasten auf um die Post zu holen, mit dabei einen dicken Brief der Steuerbehörde. Und dieses mal eine gewaltig hohe Steuerrechnung.

So rufe ich umgehend die Steuerbehörde an: „Was kann ich noch steuerlich geltend machen? – Ein neues Velo, - eventuell meine Partnerin, - oder teure Wellness- und Fitness Ferien?“ 3 X nein ! Und jetzt schaue ich lange nicht mehr in den Spiegel!

 

Auf dem Fahrrad bekommt man andere Eindrücke von der Halbinsel Sinai. 

Zuerst fährt man am Meer entlang, der Rückweg verlief mehr im Landesinneren. Die Geschichten und Fakten, welche Ezzat während der Tour erzählt hat waren sehr invormativ und interessant. Man erfährt hier oft mehr als von einem Reiseführer der keinen Vergleich zu Europa hat.

Die Tour war zu Beginn recht angenehm, nicht allzu heiss da es früh losging. Jedoch der Rückweg um die Mittagszeit in der prallen Mittagssonne im Landesinneren war schon sehr beschwerlich.

Es gaben auch hier ein paar Fahrradfahrer auf. Dies ist aber kein Problem, da die ganze Zeit ein Begleitfahrzeug die Gruppe begleitet.

Dennoch muss ich sagen, für das was es Ezzat angepriesen hatte - war es doch um einiges anstrengender und beschwerlicher. Das Tempo was vorgelegt wird, ist für jemanden der es bei solchen Temparaturen nicht gewohnt ist zu fahren, doch etwas zu schnell.

 

Salaam alaikum, Ueli