Allalin 4027m / Strahlhorn 4190 m

Anreise am Donnerstag, 14.04.2006 Morgens früh aus Bern nach Zermatt, gleichentags mit ÖV von Täsch nach Saas Fee, dort mit Alpin Express hoch bis Felskinn. Kaffee im warmen Restaurant und dann los Richtung Allalin.

 

Der Tag versprach mehr als prognostiziert, die Wolken wichen und machten der Sonne Platz. Es war schon einiges los am Berg und so konnten wir auf guter Spur den direkten steilen Hang hoch, Richtung Feejoch aufsteigen.

Die Spaltensituation ist nicht so optimal und zwingt zu einer steilen und ausgesetzten Route, welche mit der nötigen Sorgfalt jedoch gut zu gehen ist.

Kurz vor dem Feejoch dann eine riesige Querspalte welche nur dürftig überdeckt ist. Breit und vor allem tief.

Unsere Vorgänger wechselten auf dem Joch alle auf die Steigeisen für den weiteren Aufstieg welcher gleich sehr steil und hart ist. Vor allem aber musste noch ein kleiner Abbruch zu Fuss überwunden werden. Wir jedoch behielten die Ski an, im Aufstieg links liess sich der Abbruch gut mit Ski umgehen. Oberhalb dann etwas flacher und bequem mit Ski bis kurz unter den Gipfelplatz.

Von da über den gut begangenen Grat zum Gipfel.

 

So guet! Das Wetter machte mit und wir stehen überglücklich auf dem Gipfel des Allalin! Es geht uns ausgezeichnet, pure Freude in uns. Der Wind war gnädig und so hielten wir eine ausgiebige Gipfelrast mit Blick zum Strahlhorn, so schön!

 

Die Abfahrt war sehr gut zu fahren, unter der nötigen Vorsicht fuhren wir in der Aufstiegsspur ab, ob dem Feejoch liess sich die heikle Querspalte gut Richtung Alphubel gefahrlos umfahren. In Zukunft sollte dort wohl auch der Aufstieg durchführen.

 

Die Spaltensituation am Allalin ist nicht zu unterschätzen. Vor allem die Querspalte unter dem Feejoch ist tückisch! Die Nähe zu den Bergbahnen und die Tatsache dass man oft viele Berggänger in der Flanke sieht können dazu veranlassen die Tour zu verharmlosen.

 

Hier kurz gesagt, dass ich total 8 mal auf dem Allalin war mit verschiedenen Gruppen. Das werdet Ihr bei den Bildern feststellen. 

 

Bei dieser Tour ging es nicht ins Tal sondern in die Hütte.

Kurze Tour zur Britanniahütte. Dort am späten Nachmittag an der wärmenden Sonne das herrliche Panorama genossen!

 

Tagwache kurz vor 5 Uhr, schnelles Frühstück (wer mag auf dieser Höhe und zu dieser Uhrzeit schon ausgiebig Frühstücken) und los gehts. Nach kurzer Abfahrt direkt von der Hütte im Dunkeln (Stirnlampe war grad knapp nicht mehr erforderlich) um 5.45 Uhr. Auf dem Gletscher werden die Felle montiert und in gutem, regelmässigem Tempo gehts voran.

 

Abgesehen von einer kurzen Pause von 5 Minuten für einen Riegel und einen Schluck Wasser steigen wir stetig weiter.

Den Adlerpass erreichen wir nach 3 Stunden Aufstiegszeit. Nach einer zweiten kurzen Pause am Adlerpass montieren wir die Harsteisen und ziehen die paar Kehren hoch.

Anfänglich hatte ich etwas Schwierigkeiten mit einem der Harsteisen, obwohl richtig montiert. War jedoch bald kein Thema mehr, da die Steigung bald einfach und gleichmässig verlief. Anfänglich waren kurz nach dem Adlerpass zwei offene, kleinere Spalten zu queren - jedoch zum Zeitpunkt der Tour kein Problem.

Thomas zeigt uns aber auch jene Stellen wo unbedachte Personen über riesige, jedoch derzeit noch mit Schnee verdeckten Spalten laufen... Kurz vor dem Gipfel das Skidepot erstellt und die letzten paar Meter ohne Steigeisen auf den Gipfel! Diesen durften wir für einen kurzen Moment ohne andere Tourengeher geniessen, Zeitbedarf bis Gipfel 4.5 Stunden. Vor der Abfahrt beim Skidepot eine etwas längere dritte Pause für den Gipfelgenuss pur bei strahlendstem Sonnenschein. Herrlich!

Abfahrt zum Adlerpass. Vorbei an den Massen von Skitourengehern, ein paar wenige sogar mit Steigeisen unterwegs.  

Gut 98% der Übernachtungsgäste auf der Britanniahütte hatten heute wohl das Strahlhorn im Zielvisier, kaum jedoch jemand welcher den Übergang nach Zermatt macht.

Der steile Abfahrtshang direkt vom Adlerpass nach Zermatt war hart und verfahren. Nach diesem Hang jedoch erfolgt eine relaxte Abfahrt über den Findelgletscher in tollen Schneeverhältnissen zur Gant wo wir die Gondelbahn nach Sunnegga nehmen. Von Sunnegga die Abfahrt auf der Piste nach Zermatt welche zum Zeitpunkt der Tour noch im sehr sulzigen Schnee machbar war. Die relaxte Abfahrt mit einigen Stops dauerte ca 1.5 Stunden.

 

Zwei traumhafte Tage in Saas Fee, zwei tolle und schöne Gipfel, mir heis doch guet!