Louwihorn 3777 m

Jungfraujoch-Louwihorn-Kranzbergfirn-Aletschfirn-Lötschenlücke-Hollandiahütte-Langgletscher-Fafleralp

 

Louwihorn 3777 m
Bei der Überschreitung des Louwitors lohnt sich der kurze Abstecher auf das Louwihorn alleweil. Von dort aus eröffnet sich ein eindrücklicher Tiefblick ins Rottal. Der Weg über diesen Pass stellt eine interessante Verbindung zur Lötschen Lücken-Tour her.
Jetzt soll es Wirklichkeit werden, die Tour im Jungfrau Gebiet mit meinem Sohn Roman. Mit der ersten Bahn geht es aufs Jungfraujoch, dass wir um 9:00 erreichen. Das Wetter ist traumhaft. Wie sind wohl die Verhältnisse?
Neben etwas verdutzten Japanern montieren wir neben einer Handvoll anderen Skitourenfahrer die Skis und los geht’s. Abfahrt bis auf ca. 2'275 m. Schnee supergut. Nun heisst es Felle montieren, Roman übernimmt die Führung.
Wenn man an Ski-Touren denkt, hat man immer die Vorstellung Mütze, Handschuhe und warme Kleider heute wäre von alle dem nichts nötig, es ist sehr warm. Die Sonne brannte heiss am liebsten wären Roman und ich im T-Shirt aufgestiegen, aber auf dem Gletscher aus Prinzip nie kurzärmlig. Die Sonnenmützen leisten uns hier wirklich sehr gute Dienste. Die Harscheisen konnten im Rucksack bleiben. Endlich erreichen wir das Louwitor.
Was wird uns auf der anderen Seite erwarten.

 

Kurzer Abstecher aufs Louwihorn, Felle einpacken, kleine Verpflegung, Photos und Abfahrtsroute besprechen.
Wie ich meine Theorie weitergebe, fahren zwei Junge Tourengänger bereits los, genau auf die Spalte zu, die ich noch gerade erklärte, auf jeden Fall meiden und auf Distanz halten.
Wie gesagt so geschehen, der Vorfahrer verschwindet mit paar Quadratmeter Schnee in der Spalte.
Eine 3 Gruppe Senioren, die gerade im Louwitor am Übergang sind, leisten sofort Hilfe. Wie wir spät abends in der Hütte erfahren, hatte der eine ein Satelliten- Telefon dabei, Ihr grosses Glück, den Mobilphone hier oben muss man vergessen.
Der gestürzte konnte in 15m Tiefe, gesund und praktisch unverletzt durch die Rettungskräfte mit der Winde geborgen werden.

 

Für uns war die Abfahrt nicht mehr so genial. Da bleibt für den Moment immer was hängen.

 

Ich muss aber sagen, die Spalten sind sehr gut zugeschneit, es ist trotzdem Vorsicht geboten.
Der Schnee leider kein Seidenteppich, gefroren und Hart, riesiger Lärm unter den Skiern, unten dann mit etwas Pulverschneeauflage.
Wir haben uns bei der Abfahrt oben ganz am linken Rand gehalten wegen dem grossen Abbruch. Nach der Querung machen wir eine Rast auf ca. 2'895 m, hier müssen die Felle wieder angeschnallt werden. Zuerst geht’s flach ansteigend, dann steil hinauf zu unserem heutigen Ziel die Hollandia Hütte.
Aufstieg mit mobilisierten, letzten Kräften zur Hollandia Hütte. Müde angekommen, bei bissigem, kaltem Wind, müssen wir erstmal den Durst mit Hopfen löschen, das Essen war wunderbar und unsere noch zugeordnete Schlafecke perfekt.
Es ist sehr angenehm in der Hütte nur etwa 20 Personen. Super Bewirtung vielen Dank an Marcel den Hüttenwart.
Da das Wetter nicht unseren Vorstellungen entspricht und unsere Gemütsverfassung nicht mehr frieren will in dieser unaufhörlichen Bisse, stellen wir auf Abfahrt um.
Am Samstagmorgen Abfahrt über den vereisten, holprigen Langgletscher auf die Fafleralp 1771m. 
Danke Roman, es war wunderbar!