KIBO

Die zweiwöchige Kilimanjaro-Reise mit einzigartigen Naturerlebnissen fordert von Ihnen Fitness, Gesundheit und die Bereitschaft, sich für einige Tage vom gewohnten Luxus zu lösen. Belohnt werden Sie dafür mit unvergesslichen Eindrücken und grandiosen, fast täglich wechselnden Landschaften. Ich bin noch heute begeistert vom Kili und der nachfolgenden Safari.

 

Tropisch bis arktisch - die Klimazonen des Kilimanjaro

Kaum 300 km südlich vom Äquator steht der Kilimanjaro in tropischen Breiten. Sein Gipfel ragt mit 5895 m Höhe aber in eine Zone, in der Dauerfrost herrscht. Somit ist der Temperaturverlauf von unten nach oben für den aufsteigenden Menschen mehr als extrem. Die Pflanzen, denen wir unterwegs begegnen, haben sich ihrem jeweiligen Lebensraum angepasst - in teils faszinierender Art und Weise.

Nicht nur die Höhe des Berges bestimmt sein Wetter. Vom Indischen Ozean her dräuen täglich feuchtwarme Luftmassen übers Land. Durch das im Weg stehende Hindernis werden diese Luftmassen zum Aufsteigen gezwungen. Dabei kühlen sie sich ab. Kalte Luft kann längst nicht so viel Feuchtigkeit halten wie Warme, die Tropfen kondensieren, Wolken bilden sich. Auf diese Weise entsteht der fast täglich zu sehende Wolkenring rund um den Berg. Spätestens am Nachmittag ist die Wolkendecke dicht und irgendwann beginnt es dann zu regnen. Übers Jahr 2000 mm an der Südostseite, 1000 mm an der Nordseite!!!

Mit zunehmender Höhe sinkt die Lufttemperatur alle 200 Meter um 1 Grad Celsius. Ebenso nimmt die Niederschlagsmenge mit zunehmender Höhe ab. Daraus resultieren die speziellen Klimazonen am Kilimanjaro. Jede umspannt den Berg in einer Art 1000 Meter "breiten" Gürtel:

5000m - 5850m: Gipfel mit ewigem Eis, arktische Zone

4000m - 5000m: Hochwüste

2800m - 4000m: Heide und Moorland

1800m - 2800m: Regenwald

900m - 1800m: Plantagen

 

KILIMANJARO - in sechs Tagen durch fast sämtliche Landschaften, die Afrika zu bieten hat

Die sechstägige Wanderung auf den Kilimanjaro führt durch Regenwald, Alpine Savanne, hochmoorähnliche Gebiete und Mondlandschaft bis hin zum Ewigen Eis des Vulkankraters auf dem Gipfel des "leuchtenden Berges", wie der Kilimanjaro auf Suaheli genannt wird.

Wir wandern unter Schweizer Reiseleitung in einer Gruppe von 10 Personen in gemächlichem Tempo und ohne technische Schwierigkeiten in vier Tagen von 1860 Meter bis zum Gipfel auf 5895 Meter, aufgeteilt in angenehmen Tagesetappen von 11 bis 17 Kilometer. Zudem wird am 3. Tag ein Akklimatisierungstag eingelegt. Der Rückweg erfordert zwei Tage.

Zum Erfolg dieser Wanderung im Expeditionsstil tragen auch die netten einheimischen und gutgelaunten Träger bei, die uns das untertags nicht benötigte Gepäck abnehmen. Sie selbst tragen nur einen leichten Tagesrucksack mit 7-9 Kilos auf sich.

Nach diesem monumentalen Naturerlebnis werden wir die Afrikaferien abrunden mit einer spannenden Safari zu dem wohl nicht zu Unrecht als "8. Weltwunder" bezeichneten Ngorongoro-Krater und dem für seine grossen Elefantenherden bekannten Tarangire-Park.

Diese Reise dürfte jeden Aktivferien-Liebhaber begeistern, denn keinen touristischen Unterhaltungsrummel im üblichen Sinne, sondern das Erlebnis von Natur und Landschaft, von Menschen, Tieren und Pflanzen - Afrika live! und auf dem Dach Afrikas zu stehen. 

  

Wir gehen die Reise Pole Pole an. Bevor das Kilimanjaro-Trekking beginnt, spazieren wir durch Marangu und besuchen Plandagen und den Markt, wo wir auch das Mittagessen einnehmen. Vom Alltag herunterfahren, bevor die Besteigung des Kilimanjaro losgeht….grosse Berge muss man Pole Pole, also langsam, langsam angehen. Pole Pole, das ist das Motto für die kommende Woche.  Wir freuen uns alle auf das Trekking am Kilimandscharo. Begleitet werden wir von Godlisen, Goodluck, Gaudence und Jimmy.

Um 9.00 Uhr starten wir am folgenden Tag beim Kilimanjaro Gate. Das Tempo wird von unserem Guide Gaudence vorgegeben. Er, der aktuell den lokalen Kilimanjaro Rekord mit 9h 30 min hält. Hin und zurück wohlverstanden. Er wandert „Pole Pole“ voran, und erspäht bald schon die ersten Blue Monkeys. Für ihn seien die Tage mit Trekkinggästen „relaxing“, und dazu hat er ein Auge für die Natur. Wir bestaunen die Blue Monkeys und Black Colobus Monkeys, die uns bis zur Mandara Hütte immer wieder begleiten. Da oben erspähen wir auch noch Baumschliefer, die bis aufs Dach der Hütte kommen. Was für eine herrliche Natur, die uns bereits am ersten Trekkingtag begegnet. Als Abschluss des Tages präsentiert sich ein prächtiger Sternenhimmel. So schön haben wir die Milchstrasse und Co. schon lange nicht mehr gesehen.

Auch der Weg in die Horombohütte ist abwechslungsreich und schon früh präsentiert sich der Kilimanjaro in seiner ganzen majestätischen Grösse. Da oben werden wir hoffentlich in ein paar Tagen stehen. Der Weg scheint noch weit, doch unglaublich schön. Protea, Lobelien, Senezien, Erikabäume, Nektarvögel, Geierraben, auch auf der zweiten Etappen begegnen wir faszinierender Natur. Auch die Horombo Hütte liegt wunderschön gelegen in Senezien- und Erikafeldern. Hier werden wir zwei Nächte verbleiben, um uns optimal an die Höhe anzupassen.

Die Akklimatisierungsetappe führt uns in Richtung Kibo Sattel auf 4400 Meter. Vorbei an den Zebrafelsen wechselt die Vegetation allmählich und bald schon sind wir in der Lavawüste, der sogenannten Kibowüste. Den Kilimanjaro erspähen wir heute leider nicht, er gibt sich verdeckt in den Wolken, nur bis zur Kibohütte sehen wir. Den Nachmittag verbringen wir wieder in den Horombohütten mit Spielen, Lesen, Plaudern.

Die letzte Etappe vor dem Gipfelsturm führt uns zuerst nochmals durch Erikabüsche und Senezienfelder, bis wir am „Last Waterpoint“ vorbeikommen und schon bald in die Kibowüste wandern. Ab jetzt läuft der Countdown. In ziemlich genau 24 Stunden werden wir wieder hier vorbeikommen. Eine gewisse Unsicherheit ist wohl bei allen da, wie wird es wohl sein in der Nacht auf den Koloss zu wandern? Der starke Wind hier in der Kibowüste macht uns zu schaffen, es ist bereits jetzt sehr kalt und niemand spricht mehr. Im Wind würden wir uns fast nicht mehr verstehen, jeder hängt seinen Gedanken nach.

Die Kibohütte ist nicht so gemütlich wie die anderen Hütten, und trotzdem bekommt man sie mit der Zeit gerne. Sie ist einfach ein bisschen wild. Jetzt heisst es, unsere Sachen für die Nacht bereitzulegen und dann ein bisschen zu schlafen, das Nachtessen einnehmen und nochmals bis um 23.00 schlafen. Der Wind weht immer und immer wieder die Türen auf, macht einen Lärm und wohl die wenigsten schlafen richtig tief. Ein bisschen ausruhen vor dem „grossen Sturm.“

Um 23.00 Uhr treffen die Guides zu uns und wir besprechen bei einem Kaffee die Taktik. Ein Kollege hat leider die Höhenkrankheit und musste in der Nacht mehrmals erbrechen. Sicherheit und Vernunft während dem Kilimanjaro-Trekking war ein Thema in Marangu bei der Vorstellungsrunde. Und auch den Kilimanjaro nicht um jeden Preis zu erzwingen. Für Ihn ist deshalb nun leider hier in der Kibohütte Schluss. Eine beachtliche Leistung und immerhin Mont Blanc Höhe. Wir verabschieden uns und starten Pole Pole in die dunkle Nacht hinaus.

Was für ein bezaubernder Sternenhimmel und schon bald erkennen wir die Lichter von Rongai in Kenia. Bei der Hans Meyer Höhle müssen wir uns leider nochmals von einem Kollegen verabschieden, dem die Höhe stark zu schaffen macht. Er tritt in Begleitung eines Guides den Rückweg an.

Alle anderen gehen weiter, zwei Gäste mit Jimmy und Goodluck ein bisschen langsamer, Godlisen und ich erreichen mit vier Kollegen um 5.45 bereits den Gilmans Point. Wow! Und der Himmel verfärbt sich ganz langsam. Weiter geht es zum Stella Point und hier kommt die langersehnte Sonne. Ergreifend! Was für ein Farbenspiel, wie diese verschiedenen Orange und Rottöne den Berg verfärben. In diesem Licht geht es weiter bis zum Uhuru Peak, den wir um 7.15 erreichen. Wir sind ganz oben! Wir umarmen uns, gratulieren und geniessen den Augenblick. Wow, wir haben es geschafft!

Ein Gruppenfoto und bereits nehmen wir den langen Abstieg in Angriff. Da kommt uns Goodluck mit unserem ältesten Kollegen entgegen. ich kehre nochmals um, um mit Ihm gemeinsam auf dem Gipfel zu stehen. Der Kilimanjaro ist etwas ganz Besonderes. Jimmy erreicht mit einer Kollegin, die auch Mühe hat, den Stella Point, auch dies eine super Leistung.

Wir wandern noch bis zur Horombohütte und ruhen uns da aus. Am Abend kommen die lieben Guides, die uns mittlerweile allen ans Herz gewachsen sind, mit einer Überraschung und singen die Kilimanjaro Lieder. Um richtig zu feiern sind wir noch zu müde. Wir geniessen den Augenblick, bevor wir erschöpft, aber sehr glücklich das letzte Mal im Schlafsack einschlafen.

Nun heisst es Abschied nehmen vom schönen Berg, Godlisen 3 Kollegen und ich gehen die letzte Etappe zum Park Ausgang joggend an was wir in 3 Stunden schaffen. Da trinken wir das wohl verdiende erste Bier nach 6 Tagen.

Am Abend am Trägerfest singen und tanzen wir mit den Guides und dem ganzen Team. Nun sind alle zum Feiern gelaunt.

Unsere Gruppe kam mit wenig Bergsteigerfahrung zum Kilimanjaro. Ein Ziel von allen war der Kilimanjaro Gipfel. Aber nicht nur und nicht um jeden Preis. So waren alle gespannt auf die verschiedenen Klimazonen und die Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Mit einem Kollegen in der Kibo Hütte, einem bei der Hans Meyer Höhle, einem Stella Point und sieben auf dem Uhuru Peak dürfen aber alle mit dem Erreichten zufrieden und wohl auch ein bisschen stolz sein.

Der Kilimanjaro, das ist aber nicht nur der Gipfel; es ist der Weg dorthin, die intakte wunderschöne Natur, die Begegnungen mit den Dschaggas, die verschiedenen Klimazonen und auch die verschiedenen Klima zu spüren. Wir hatten viel Sonne, wir hatten Wind, Nebel und Regen. Und wir hatten gespürt, wieder mal richtig draussen zu sein. Für mich das Faszinierendste an einer Kilimanjaro Besteigung. Diese verschiedenen Klima und die lieben Menschen – sich eine ganze Woche Pole Pole einem Berg zu widmen.

Nun heisst es Abschied nehmen von der Gruppe und von den Menschen am Berg. Es war unglaublich schön. Kilimanjaro, für mich eine Bereicherung!